Mein Körper gehört mir

Theaterpädagogisches Präventionsprogramm zum Thema ‚Sexueller Missbrauch bei Kindern‘

„Mein Körper gehört mir“ ist der Titel eines theaterpädagogischen Präventionsprogramms zum Thema ‚Sexueller Missbrauch bei Kindern‘. Hintergrund des Programms ist, dass jedes dritte Mädchen und jeder neunte Junge vor seinem 16. Lebensjahr Opfer sexueller Übergriffe wird. Dieser Sachstand erklärt, warum es unabdingbar ist, dieses Thema im Unterricht der Westhausen- Grundschule zu behandeln. Das Programm ist für die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe bestimmt. Die zwei Darsteller behandeln die Thematik des sexuellen Missbrauchs sowohl in kurzen Rollenspielen als auch in Gesprächen mit den Kindern. Insgesamt finden für die Schülerinnen und Schüler drei Veranstaltungen statt, die sehr kindgerecht und abwechslungsreich gestaltet sind. So ist beispielsweise ein Lied, welches gemeinsam erlernt und gesungen wird, zentraler Bestandteil des Präventionsprogramms. Eine Nachbereitung der drei Sitzungen sollte zudem im Klassenunterricht erfolgen. Wesentliche Lernziele des Programms sin die Stärkung des Selbstvertrauens, die Bereitschaft zur Abwehr von Übergriffen sowie die Bereitschaft zur Suche nach Hilfe Dritter.

Illustration einer bitteren Erkenntnis: Jedes dritte Mädchen und jeder neunte Junge wird vor seinem 16. Lebensjahr Opfer sexueller Übergriffe. Und durchschnittlich neun Mal muss jedes Opfer um Hilfe bitten, bis es einen Menschen findet, der ihm hilft.


Dieser Sachstand erklärt, warum es unabdingbar ist, dieses Thema im Unterricht der Westhausen-Grundschule zu behandeln.
Das Theaterstück ist eine Collage aus Monolog, Dialog und Lied für zwei Darsteller. Leichtverständliche Alltagsszenen, die den Schüler nicht auf Konsumierung beschränken, sondern indem die Darsteller zur Interaktion aus ihren Figuren heraustreten, zu Rollenspielen, Fragen und Gesprächen anregen – zu Mitgestaltung, Analyse und Kommentar. Kontinuierliche Steigerung der Problemhärte in drei aufeinander aufbauenden, einander vertiefenden Teilen, die je eine Nachbereitung im Normalunterricht erfordern.
Schlüsselszenen werden in mehreren Varianten gezeigt, mit negativem wie positivem Ausgang. Die Atmosphäre ist Vertrauen weckend – und so ernst wie humorvoll. Lernen ist spielerisch – und dennoch tiefgründig.
Mahnungen wie „Geh nicht mit Fremden!“ richten das Schuldempfinden des Kindes auf sich selbst. Das Programm zeigt, wie falsch diese Strategie ist. Bei sexuellem Missbrauch trägt die Schuld nie das Opfer, sondern immer nur der Täter. Der Schüler lernt, dass sein Körper sein persönliches Eigentum ist. Das Programm stärkt sein „Ich“, sein Selbstvertrauen, seine Bereitschaft zur Abwehr von Übergriffen und zur Suche nach der Hilfe Dritter. Es hilft dem Kind, Ja- und Nein- Gefühle zu unterscheiden und die Regeln zu lernen, Gefahrensituationen vorzubeugen. Das Theaterstück hilft, das Schweigen zu brechen, das den Täter schützt und das Opfer isoliert.