
Fördern und Fordern
Gemeinsames Lernen
An der Westhausen-Grundschule findet schon seit einigen Jahren Gemeinsames Lernen statt. Das bedeutet, dass Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden.
An der Westhausen-Grundschule werden zurzeit Kinder mit folgenden Förderschwerpunkten unterrichtet:
- Förderschwerpunkt Sprache
- Förderschwerpunkt Lernen
- Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung
- Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
Je nach Förderschwerpunkt erhalten die Kinder individuelle Unterstützung beim Lernen.
Um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, hat die Westhausen-Grundschule eigene Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen, die zusammen mit den jeweiligen Klassenlehrkräften für die Förderung der Kinder verantwortlich sind.
Für alle Kinder bedeutet das Gemeinsame Lernen die Möglichkeit, voneinander und miteinander zu lernen. Für die Kinder mit Förderbedarf bedeutet er außerdem, eine Schule in ihrem wohnortnahem Umfeld besuchen zu können und gleichzeitig ihrem Förderbedarf entsprechend gefördert zu werden.
Der Gemeinsame Unterricht an der Westhausen-Grundschule findet in folgenden Formen statt:
- als Team-Teaching im Klassenunterricht
- als Förderung in der Kleingruppe
- als Einzelförderung
Zurzeit findet in allen Jahrgangsstufen Gemeinsamer Unterricht statt. Dabei wird zweimal im Jahr für jedes Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf ein Förderplan erstellt, auf dem die Entwicklung und die Lernfortschritte der Kinder festgehalten werden. Jedes Jahr wird überprüft, ob ein Kind weiterhin sonderpädagogisch gefördert werden sollte.
Sprachförderung
Ein altersgerechtes Sprachvermögen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Kinder im Alltag mit ihren Mitmenschen angemessen kommunizieren und sich am Unterricht beteiligen können. Eine vermehrte Schüleranzahl mit einem hohen Förderbedarf im Bereich Sprache sowie eine große Anzahl von Kindern mit mehrsprachigem Hintergrund machen eine zielgerichtete und effiziente sprachliche Förderung notwendig. Aus diesem Grund hat sich die Westhausen-Grundschule als Ziel gesetzt, die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit hohem sprachlichen Förderbedarf durch ein geplantes, konzeptorientiertes Vorgehen sichtbar zu verbessern zur Erreichung eines schulinternen festgelegten Sprachstandes. Für dieses Ziel sind folgende Punkte bedeutsam:
1. Fortbildung der Lehrkräfte
Die ersten Schritte für eine gezielte Sprachförderung lagen in der Fortbildung aller Kollegen zum Thema ,,Sprachförderung und Sprachstörungen“, die an der Schule von zwei Sonderpädagoginnen durchgeführt wurde. Außerdem wurde eine Übersicht erstellt, welche bereits bestehenden Aspekte an der Westhausen-Grundschule zu einer gelungenen Sprachförderung beitragen (siehe Punkt 2 und 3). Weitere Fortbildungen zur sprachlichen Förderung von Kindern im Grundschulalter werden in den nächsten Jahren angestrebt.
2. Sprachfördermaterialien
Die Westhausen-Grundschule verfügt über einen eigenen Raum mit Fördermaterialien mit dem Schwerpunkt der Sprachförderung. Dort finden sich zahlreiche Kopiervorlagen, Diagnose- und Fördermaterialien sowie Bücher und Spiele zu folgenden Bereichen:
- Buchstaben
- Laute, Silben, Reime
- Lesen
- Grammatik/Rechtschreibung
- Wortschatz/Kommunikation
- Hören
- Sprachförderspiele
Außerdem verfügt die Westhausen-Grundschule über verschiedene Computerprogramme, die in der Sprachförderung zum Einsatz kommen können.
3. Sprachförderung im Unterricht
Ein großes Stundenpotential wird für die Sprachförderung bereit gestellt. Diese Förderung findet in allen Jahrgängen statt und wird konsequent durchgeführt.
Sie findet in unterschiedlicher Form statt:
- Förderung individuell im Klassenverband und zusätzlich klassenweise in homogenen Gruppen.
- Förderung klassenübergreifend, wobei unterschiedliche Schwerpunkte in den einzelnen Gruppen zugrunde gelegt werden.
Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der DaZ-Förderung, die in den zweiten bis vierten Jahrgängen zwei Stunden pro Woche erfolgt. Parallel dazu nehmen auch Kinder ohne Migrationshintergrund an einer Fördergruppe mit dem Schwerpunkt der sprachlichen Förderung teil.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Sprachförderung in der Schuleingangsphase, die für eine gelungene Sprachentwicklung von großer Bedeutung ist. Für die gezielten Sprachförderstunden werden feste Stunden in den Stundenplan integriert.
Die genaue Umsetzung dieser festgelegten Stunden wird zurzeit überarbeitet, um die Effektivität der Sprachförderung noch zu verbessern.
Leseförderung
1. Berücksichtigung der Leseförderung im Rahmen der vom Kollegium entwickelten Arbeitspläne für das Fach Deutsch
Das Kollegium der Westhausen-Grundschule hat für alle Fächer sog. Arbeitspläne entwickelt, in denen Unterrichtsthemen bzw. Lerninhalte aufgeführt sind, die verbindlich in den einzelnen Jahrgängen umgesetzt werden. Im Rahmen der Arbeitspläne für das Fach Deutsch wird besonderer Wert auf die Leseförderung gelegt, da Lesen eine wichtige Kulturtechnik ist, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Sie muss deshalb vermittelt und geübt werden. Lesen im Unterricht bedeutet die Begegnung mit guter Kinderliteratur, poetischen Texten, Sachtexten sowie Arbeitsanweisungen. Schwerpunktmäßig hat das Kollegium Unterrichtsreihen in Anlehnung an Kinderliteratur (Bilderbücher / Ganzschriften) entwickelt.
2. Das Computerprogramm Antolin
Antolin ist ein innovatives Online-Portal zur Leseförderung von Klasse 1-10, das den Schülerinnen und Schülern Quizfragen zu Kinder- und Jugendliteratur bietet, die sie online beantworten können. Antolin fördert das eigenständige Lesen der Kinder und eignet sich zur sinnvollen Differenzierung, da zu jedem Buch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen angeboten werden. Lehrkräfte haben bei Antolin einen eigenen Zugang, der ihnen einen Überblick bzgl. der Leseleistung ihrer Schülerinnen und Schüler ermöglicht.
3. Leseförderung durch Frau Skupin-Berger
Frau Skrupin-Berger arbeitet 30 Stunden pro Woche an der Westhausen-Grundschule. Im Vormittagsbereich übt sie mit den Kindern aller Jahrgänge in Kleingruppen das Lesen, besonders das Vorlesen. Zusätzlich führt Frau Skupin-Berger diese Leseförderung auch nachmittags in der OGS durch.
4. Lesewettbewerb im 4. Schuljahr
In den vierten Schuljahren findet jedes Jahr ein Lesewettbewerb statt. In den Klassen wird jeweils der beste Leser oder die beste Leserin gewählt. Dieses Kind tritt dann im Rahmen des jahrgangsinternen Lesewettbewerbs gegen die „besten Leser“ der Parallelklassen an. Der Sieger bzw. die Siegerin darf dann am Lesewettbewerb der Stadtteilbücherei Mengede teilnehmen.
Dortmunder Modell
Das Projekt »Dortmunder Modell« wird an unserer Schule seit dem Schuljahr 2010/11 durchgeführt. Studenten/innen der TU Dortmund fördern Schüler mit Migrationshintergrund, die keine ausreichenden Deutschkenntnisse haben. Der Förderunterricht findet wöchentlich zwei Stunden in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde statt. Zusätzlich hospitieren die Studenten/innen wöchentlich zwei Stunden in den Klassen der Förderkinder.
Am Projekt sind die 3. und 4. Klassen beteiligt. In jeder Fördergruppe sind maximal 6 Kinder aus einer Klassenstufe. Frau Dudzinski ist an unserer Schule die Ansprechpartnerin für die Studenten/innen und die TU Dortmund.